Der Cannabiskonsum unter Jugendlichen wächst seit Jahren kontinuierlich an. Der Wirkstoff in Cannabis ist das „THC“, das als Betäubungsmittel gilt. Cannabis wird auch heute noch überwiegend geraucht, entweder in Form von „Gras“ (Marihuana) oder als „Hasch“, „Shit“ (gepresster Harz der Cannabispflanze. Der Wirkstoffgehalt variiert, je nach Züchtung zwischen 10 und 30 %. Besonderes Risiko geht von synthetischen Cannabinoiden (sog. Kräutermixturen) aus, da die Wirkung um ein vielfaches höher sein kann, als bei natürlichem Cannabis.
Der Besitz von Cannabis ist in Deutschland verboten. Jemand, der beim Kiffen erwischt wird, bekommt deshalb eine Anzeige wegen Besitzes von Cannabis. Bis zu einer Menge von 6g KANN das Verfahren (meist gegen Auflagen, wie z.B. Drogenberatung) eingestellt werden. Aber es führt immer zur polizeilichen Registrierung, die Führerscheinstelle und die Jugendgerichtshilfe werden informiert.
Wie erkenne ich, ob mein Kind konsumiert?
Am deutlichsten ist der Geruch von Cannabis zu erkennen. Andere Anzeichen, wie gerötete Augen, großer Appetit, verlangsamte Reflexe oder Konzentrationsprobleme können auch immer andere Gründe haben. Sprechen Sie mit ihrem Kind! Wenn es den Konsum zugibt, versuchen Sie etwas über Art und Umfang des Konsums herauszufinden, sowie die Gründe zu erfahren. Es macht einen Unterschied, wie alt der Jugendliche ist, ob er oder sie nur manchmal auf Partys konsumiert oder regelmäßig um z.B. mit Schulstress umgehen zu können.
Was tun, wenn Jugendliche kiffen?
Bevor Sie mit ihrem Kind reden, machen Sie sich Gedanken über folgende Punkte:
Grundhaltung
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Die eigene Haltung (eine gute Eltern-Kind-Beziehung, gegenseitiger Respekt und Vertrauen, aber auch eine klare Haltung zu haben, sind dabei wichtig.
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Wenn das Kind sofort mit Vorwürfen und Anschuldigungen konfrontiert wird, wird es nicht mit Ihnen sprechen. Zeigen Sie, dass Sie sich Sorgen machen, dass Sie wissen wollen, wie es Ihrem Kind geht und dass Sie sich gemeinsam Gedanken über das weitere Vorgehen machen wollen
Informationen
Informieren Sie sich darüber, was und wieviel ihr Kind konsumiert
Was sind die Gründe für den Konsum, wie wirkt es, was ist der empfundene Nutzen/Spaß
Wie läuft es aktuell im Freundeskreis, in der Schule
Bleiben Sie sachlich und dramatisieren Sie nicht
Haltung zum Konsum
Informieren Sie sich über die Wirkung und Nebenwirkungen
Welche Haltung haben Sie zum Konsum? Wenn Sie ihn ablehnen, machen Sie deutlich warum und ziehen Konsequenzen
Spionieren Sie Ihrem KInd nicht hinterher
Vorbild
Auch wenn Sie es sich nicht mehr vorstellen können, Sie sind immer noch Vorbild für Ihr Kind.
Hinterfragen Sie ihre eigenes Konsumverhalten (Alkohol & Tabak) und lassen Sie auch zu, dass Ihr Kind dazu Fragen hat
Wenn Sie nicht weiterkommen
Wenn Sie Unterstützung benötigen oder wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Kind Hilfe braucht, wenden Sie sich an die Suchtberatungsstelle, dort können Sie für sich und/oder Ihr Kind Informationen und Begleitung bekommen.